Online-Meditation bietet Hochschulberater:innen eine gute Möglichkeit, effektiv zu arbeiten. Aber Universitätsberater:innen haben während der COVID-19-Pandemie daran gearbeitet, Studierende zusätzlich über Online-Formate zu betreuen. Lies mehr zu dem Thema in unseren Beitrag!
Eine der am besten erforschten Maßnahmen aus der Komplementären und Alternativen Medizin (KAM) ist die Meditation. Es konnte schon vielfach in Studien gezeigt werden, dass sie auch über Online-Angebote eine gute Wirksamkeit hat. Nun haben die Forscher:innen Dorais und Gutierrez (2021) das Wissen zu Achtsamkeitsmaßnahmen über Online-Formate für Studierende versucht zu erweitern. In der aktuell in „Frontiers in Psychology“ erschienenen randomisierten, kontrollierten Studie (RCT) gehen sie davon aus, dass das Interesse von Studierenden an Spiritualität im Vergleich zu vorhergehenden Generationen gestiegen ist („millennial spirituality“).
Die als Intervention eingesetzte sog. „Zentrierende Meditation“ basiert auf einer Praxis der frühen christlichen Mystiker, dem „Zentrierenden Gebet“. In ihrer Grundform wurde sie von den sog. Wüstenvätern und -müttern im 3. Jahrhundert n. Chr. entwickelt: Die Praktizierenden wählen ein Wort, wie zum Beispiel „Frieden“ oder „Hoffnung“ und nutzen dies, um ihren Geist von Ablenkungen zurückzuholen und zu rezentrieren: Der Praktizierende setzt sich, schließt die Augen und wiederholt das Wort innerlich. Wenn seine Gedanken wegwandern, lenkt er seine Aufmerksamkeit wieder zurück zu dem gewählten Wort.
Ähnliche Praktiken sind in vielen religiösen Kontexten zu finden (Mantra u.ä.). Die Autor:innen präsentierten den Teilnehmenden die Methode als spirituelle Praxis für Menschen aus verschiedenen religiösen Glaubensrichtungen oder auch Menschen ohne jeden „Glauben“ oder Religiösität. Einige Pilotstudien konnten schon den Effekt dieser Praxis zur Reduktion von Depressivität, Angst und Stress zeigen.
Die Fragestellung der RCT lautete: Gibt es einen statistisch bedeutsamen Unterschied in Bezug auf den gefühlten Stress-Level und Achtsamkeit zwischen den Studierenden, die 2 Mal täglich an einer Zentrierungsmeditation teilnehmen und Studierenden einer Kontrollgruppe, die auf einer Warteliste stehen?
In der randomisierten, kontrollierten Studie nahm die Behandlungsgruppe an einem 4-wöchigen Programm teil, mit Zentrierungsmeditation jeweils 10 Minuten morgens und abends. Dorais und Gutierrez (2021) haben dann Stress und Achtsamkeit in beiden Gruppen mithilfe der „Perceived Stress Scale“ und „Cognitive and Affective Mindfulness Scale-Revised“ gemessen – und zwar zu Studienbeginn, nach 2 Wochen und nach 4 Wochen.
Sie kamen zu folgenden Ergebnissen: Der durchschnittliche Teilnehmende der Behandlungsgruppe nahm an 36 von insgesamt 56 Meditationssitzungen über 4 Wochen teil, was einer Adhärenzrate von 64 % entspricht. Die zentrierende Meditation hatte einen statistisch bedeutsamen, positiven Einfluss auf Stress und Achtsamkeit im Vergleich zur Kontrollgruppe.
Dorais S, Gutierrez D. The Effectiveness of a Centering Meditation Intervention on College Stress and Mindfulness: A Randomized Controlled Trial. Front Psychol. 2021 Oct 21;12: 720824. doi: 10.3389/fpsyg.2021.720824. PMID: 34744885; PMCID: PMC8567013.
Lies die vollständige Original-Studie hier.
Online Meditationen können also ziemlich hilfreich sein, oder? Interessierst Du Dich auch dafür, welche Haltung Du dabei einnehmen solltest? Dann lies Dir gerne unseren Beitrag zur richtigen Meditationshaltung durch. Wir sehen uns dort!
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Meditationslehrer, Journalist und Cochrane-Member mit dem Schwerpunktthema Evidenzbasierte Naturheilkunde