Entscheidungen: Schwer für Dich? – Entscheide Dich für Meditation

Veröffentlicht am
29 November 2023
Zuletzt aktualisiert
16 Dezember 2023

Entscheidungen zu treffen kann herausfordernd sein, und das nicht nur, wenn es dabei um große Veränderungen geht. Wir verraten Dir, wie Dir Meditation bei Deinen großen und kleinen Entscheidungen helfen kann. Und das kann sogar ganz hilfreich sein, wenn sich bald die Frage stellt Geschenke: Ja oder Nein? Und wenn ja, welche?

Das Problem mit Entscheidungen

Was soll ich heute anziehen? Möchte ich heute Abend etwas unternehmen? Passt mein Studium wirklich zu mir? Sollte ich meinen Job wechseln? Ist es Zeit für eine Veränderung in meiner Beziehung? Die Liste der Entscheidungen, die Tag für Tag getroffen werden müssen, scheint manchmal endlos.

Und nicht selten schieben wir diese Entscheidungen vor uns her: wir prokrastinieren.

Das Verschieben von Entscheidungen: Prokrastination

Wir alle kennen es: Wir nehmen uns vor, etwas zu tun oder zu erledigen, und dann verschieben wir es doch. Um einige Stunden. Oder Tage. Das nennt man Prokrastination. Aber warum prokrastinieren wir überhaupt?

Wir prokrastinieren in allen möglichen Lebenslagen. Wenn uns die Aufgabe, die wir eigentlich erledigen sollten, langweilig erscheint; wenn eine Deadline weit in der Zukunft ist, oder etwa, wenn uns einfach zu viele, zu gute Ablenkungen zur Verfügung stehen. Überlege einmal: Wann hast Du zuletzt prokrastiniert, und was war der Grund dafür?

Prokrastination ist häufig Ausdruck von Impulsivität: Wir lassen uns also manchmal von unseren eigenen Wünschen und Trieben überwältigen und ablenken. Wird das Handy nicht beispielsweise plötzlich viel interessanter, wenn wir gerade an einer langweiligen Hausarbeit sitzen oder eigentlich gerade die Wohnung putzen wollten? Genauso ist es auch bei Entscheidungen. Sätze wie: „Damit beschäftige ich mich später“ oder „Das ist eine Entscheidung für morgen“, kommen Dir bekannt vor? Natürlich haben sie auch ihre Berechtigung. Viele Entscheidungen verlangen einfach nach einer intensiven Auseinandersetzung und einer ausgeklügelten Pro-Contra-Liste. Aber oft verschieben wir Entscheidungen, die eigentlich nicht so kompliziert sind.

Das Problem dabei: Jede Entscheidung kostet Energie. Und auch wenn es schmerzhaft ist, sollten wir uns der folgenden Punkte bewusst sein:

1. Eine Entscheidung später zu treffen ist eine Entscheidung.

2. Überhaupt keine Entscheidung zu treffen ist ebenso eine Entscheidung.

Wie also leichter zu besseren Entscheidungen gelangen? Genau hier kommt die Meditation ins Spiel.

Meditation und Entscheidungen

Wie Meditation bei Entscheidungen helfen kann

Meditation wirkt auf vielen Ebenen auf unser Gehirn und dabei über komplexe Vorgänge direkt auf unser Handeln.

1. Der eigenen Impulsivität die Stirn bieten

So konnte eine Studie zeigen, dass Meditation bei Entscheidungen unsere Impulsivität – die ja auch mit Prokrastination in Verbindung steht – verringern kann. Das heißt, dass wir durch Meditation fundiert Entscheidungen treffen können, ohne übermäßig von Impulsen wie spontan aufkommender Wut, Ablenkung oder plötzlichem Tatendrang beeinflusst zu werden.

Wir verschaffen uns durch Meditation also mehr Raum, um gut über unsere Entscheidungen nachdenken zu können und uns nicht durch andere Dinge ablenken zu lassen.

2. Sozialere Entscheidungen treffen

Und wenn Dich das noch nicht überzeugt hat, hier noch ein weiterer Fact: Das Entscheiden mithilfe von Meditation wirkt sich auch positiv auf unsere Mitmenschen aus. Studien konnten zeigen, dass bei Entscheidungen, die nicht nur uns selbst, sondern auch andere Menschen betreffen, wir uns durch die Mediation sozialer und moralischer verhalten.

3. Negativity Bias – oder: Warum die Waagschale zwischen gut und schlecht nie ausgewogen ist

Hast Du manchmal das Gefühl, durch viele äußere Einflüsse beeinflusst zu werden, sodass Du am Ende nicht mehr weißt, was die richtige Entscheidung wäre? Aus psychologischer Sichtweise stehen Entscheidungen nie leer im Raum – sie werden beeinflusst durch sogenannte Biases (dt. „Denkfehler“). Diese Biases können unsere Entscheidungen und Handlungen stark in eine Richtung verzerren, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. So gibt es beispielsweise den Negativity Bias (dt. „Negativitätsverzerrung“). Der Negativity Bias drückt sich dadurch aus, dass sich negative Erinnerungen, Gedanken und Gefühle stärker auf unser psychisches Wohlbefinden auswirken als positive der gleichen Stärke. Wenn Du zurückdenkst an das letzte Feedback Deines Chefs oder Deiner Lehrperson: Welches Feedback kannst Du Dir lebhafter vor Augen rufen? Das negative oder das positive? Der Negativitätsbias kann bei allen Entscheidungen unsere Urteile verzerren. In einer Studie von Kiken und Shook (2011) konnte gezeigt werden, dass Meditation Negativität verringern kann, wir so also zu positiveren Urteilen kommen können.

Oder lässt Du dich etwa gerne von Negativität leiten?

4. Sunk-cost bias – oder: wenn es scheinbar kein Zurück von Entscheidungen mehr gibt

Und wenn wir schon bei Biases sind gibt noch einen, der unsere Entscheidungen stark verzerren kann: Der sogenannte sunk-cost bias. Er beschreibt den Zustand, dass Menschen, wenn sie bereits eine Investition (in Form von Geld, Energie oder auch Zeit) getätigt haben, eher dazu tendieren, das Vorhaben fortzusetzen – und das auch, wenn bereits ersichtlich ist, dass das Vorhaben nicht zum gewünschten Ergebnis führt. Klingt unlogisch? Ja, aber der sunk-cost bias hat auch seine (irrationale) Daseinsberechtigung.

Zum einen sind Menschen keine rationalen Wesen und werden geleitet von Emotionen. Man stellt sich eine Person vor, die kurz vor Ende des Studiums – es fehlen vielleicht noch zwei Semester bis zum Abschluss – entscheidet, das Studium abzubrechen, weil sie gemerkt hat, dass der Berufsalltag einfach nicht zu ihr passt. Was würden die Familie, Freunde, Bekannte denken? Und außerdem hat man sich doch vor einigen Jahren, nach langer Überlegung zu dem Studium entschlossen – das jetzt alles einfach wegwerfen? Ja, eine verzwickte Situation. Aber einfach nur am Studium festhalten, obwohl feststeht, dass es nicht das Richtige ist, aus Angst vor Verlusten, vor Reaktionen und so weiter, das ist der sunk-cost bias. In einer Studie konnte gezeigt werden, dass Menschen, die meditieren, eine höhere Resistenz gegenüber dem sunk-cost bias aufweisen. Der Grund hierfür liegt darin, dass der zeitliche Fokus durch die Meditation ins Hier und Jetzt gebracht wird, also weg von Vergangenheit und Zukunft. Im Beispiel mit dem Studium würde Meditation also den Fokus weglenken von den möglichen Reaktionen Anderer (in der Zukunft) oder davon, dass man sich (in der Vergangenheit) für das Studium entschieden hat, und daran jetzt auch festhalten müsse.

Meditation beruhigt also den Geist und schafft also mehr Raum für rationale Entscheidungen, abseits von (irrationalen) Ängsten, abseits von festgefahrenen Überzeugungen (mehr darüber, wie Meditation den Geist beruhigt, findest Du hier).

Fazit

Nun hast Du also erfahren, warum wir prokrastinieren, welche Faktoren unsere Entscheidungen beeinflussen und wie Dir Meditation dabei helfen kann, bessere Entscheidungen zu treffen. Wenn Du Tipps brauchst, um mit dem Meditieren starten zu können, dann klicke hier.

Bessere Entscheidungen führen zu besseren Handlungen. Und Handlungen formen letztendlich die Welt, in der wir leben. Um die Wichtigkeit von Entscheidungsfähigkeit wusste bereits Napoleon:

Nichts ist schwieriger und darum wertvoller als die Fähigkeit zu entscheiden.“ (Napoleon Bonaparte)

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Quellen

Hafenbrack, A. C., Kinias, Z. & Barsade, S. G. (2013). Debiasing the mind through meditation: mindfulness and the sunk cost bias. Proceedings – Academy of Management, 2013(1), 11582. https://doi.org/10.5465/ambpp.2013.11582abstract Kiken, L. G., and Shook, N. J. (2011). Looking up: mindfulness increases positive judgments and reduces negativity bias. Soc. Psychol. Personal. Sci. 2, 425–431. doi: 10.1177/1948550610396585 Sun, S., Yao, Z., Wei, J. & Yu, R. (2015). Calm and Smart? A selective review of meditation effects on Decision making. Frontiers in Psychology, 6. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2015.01059

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