Dopamin-Detox – was sich hinter dem Begriff verbirgt und was es bringen kann? All das erklären wir dir in dem folgenden Artikel. Viel Spaß beim Lesen!
Dopamin ist ein Hormon, welches im Gehirn als Botenstoff zur Kommunikation der Nervenzellen dient. Dabei vermittelt es positive Gefühle und wird daher auch als „Glückshormon“ bezeichnet. Im Gehirn kann Dopamin eine Antriebsförderung und längerfristige Motivationssteigerung bewirken.
Dein Gehirn setzt bei jeder Aktivität, von der es eine Belohnung erwartet, Dopamin frei. Da Lernen oder Arbeiten keine unmittelbare Belohnung voraussetzt, wird dabei auch vergleichsweise wenig oder gar kein Dopamin ausgeschüttet. Das Gehirn ordnet alles nach Prioritäten: die Dinge, die am meisten Dopamin ausschütten, erhalten die höchste Priorität.
Dopamin kann sogar dazu führen, dass man Dinge ausübt, die im Nachhinein nicht gut für einen selbst sind, wie bspw. ungesundes Essen zu sich nehmen oder Drogenkonsum. Das liegt daran, dass sich das Gehirn bereits auf eine Belohnung einstellt.
Ein Mangel an Dopamin, welches im zentralen Nervensystem auftritt, kann ein Auslöser für die Krankheit Parkinson darstellen. Bei dieser Krankheit sterben Nervenzellen im Gehirn ab. Während dieser Krankheit wird der Körper immer schwächer, da die Muskeln steif werden. Eine weitere Folge von Parkinson ist Demenz, da auch das Denken für die Betroffenen immer schwerer wird.
Auch ein Überschuss an Dopamin kann negative Folgen haben: Bei Krankheiten wie bspw. Schizophrenie ist der Dopaminspiegel erhöht. Um dies zu korrigieren, werden Antipsychotika verabreicht. Da sowohl ein Dopaminmangel als auch ein Dopaminüberschuss schwere Krankheiten zur Folge haben können, ist es unbedingt notwendig, den Dopaminspiegel im Gleichgewicht zu halten.
Doch warum sollte man einen Dopamin-Detox durchführen, wenn das Glückshormon bis zu einem bestimmten Grad eine gute Wirkung hat? Der Trend kommt aus dem Silicon-Valley und bedeutet ganz simpel gesagt: „Alles eliminieren, was Spaß macht“. Kein Handy, kein Social Media, keine sozialen Kontakte. Wie extrem und wie lange das Fasten dauert, ist jeder und jedem selbst überlassen.
Dabei ist das Ziel der Methode, einem Überschuss an Reizen entgegenzuwirken.
Sobald man nämlich Vorfreude auf ein Event verspürt, wird Dopamin ausgeschüttet.
In Hinblick auf die sozialen Medien kann sich die Vorfreude sowohl auf neue Likes für ein Bild oder einen Beitrag, als auch auf die Anfrage von neuen Follower:innen beziehen.
Beim Dopamin-Detox soll genau diese Vorfreude unterbunden werden, damit sich das Gehirn von den Reizen erholen kann. Der Körper will nämlich im Gleichgewicht bleiben und entwickelt mit der Zeit eine Dopamintoleranz. Dadurch wird immer mehr Dopamin benötigt, um sich gut zu fühlen. Das hat zur Folge, dass es viel schwieriger wird, sich für Dinge zu motivieren, die wenig Dopamin ausschütten. Um die Dopamintoleranz wieder herunterzuschrauben und neue Motivation zu schöpfen, hilft der Dopamin-Detox.
In der heutigen Zeit ist es, vor allem für Jugendliche, völlig normal, etwa vier bis fünf Stunden (Stand 2020) täglich am Handy zu verbringen. Dabei wird viel Zeit für Facebook und Instagram, also den sozialen Netzwerken, aufgewandt. Daher bleibt in den meisten Fällen „keine Zeit“ für beispielsweise die Ausübung von Sport, dem Lesen von Büchern oder fokussiertes Arbeiten. Aber Vorsicht: Im Zuge des Social Media-Konsums wird Dopamin freigesetzt. Langfristig hat dies die Kultivierung einer hohen Toleranzschwelle gegenüber Dopamin zur Folge.
Beim Dopamin-Detox gibt es keine klaren Regeln. Für jede Person gibt es andere Beschäftigungen, die ihm oder ihr Spaß bereiten. Tatsächlich geht es aber den meisten Menschen darum, sich von Social Media und digitalen Einflüssen zu distanzieren. Dafür ist es wichtig, alle technischen Geräte, also Handy, Laptop, Fernseher etc. nicht zu nutzen. Auch andere Dinge, wie Musik oder Fast Food, können für den festgelegten Zeitraum vermieden werden.
Um diese Zeit während des Dopamin-Detox sinnvoll nutzen zu können, sind Tätigkeiten wie Meditation, Lesen, Spazierengehen und Aufräumen zu empfehlen. Denn diese Aufgaben werden oftmals aufgeschoben oder vernachlässigt.
Du könntest dir einen Tag in der Woche Zeit nehmen und einmal alles unterlassen, was dir Spaß bereitet. Dadurch wird das Gehirn nicht mehr von Dopamin überflutet und die Rezeptoren erholen sich wieder. Dabei ist es nicht notwendig, einen ganzen Tag in der Woche den Dopamin-Detox durchzuführen. Du kannst auch damit beginnen, ein paar Stunden am Tag auf dein Handy oder deinen Laptop zu verzichten. Irgendwann wird dir höchstwahrscheinlich langweilig und du beginnst, die Dinge auszuüben, die du sonst immer aufgeschoben hast, weil sie dir keinen Spaß bereitet haben. Möglicherweise verspürst du nun wieder Freude dabei!
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Der Artikel hat alle Fragen beantwortet, die ich im Kopf hatte, vielen Dank. Da waren schon sehr viele Beispiele drin, die mir gut gefallen haben.
Was noch das Dopamin überstimuliert, ist Masturbation, man merkt es oft nicht, aber Masturbation macht extrem süchtig und da passiert ein Crash, das könnte man noch hinzufügen 🙂
Sehr interessant, werde ich auch mal versuchen. Denke nur, das es schwierig wird, das einfach so zu steuern.