Psychische Belastungen am Arbeitsplatz nehmen immer mehr zu. Auch vor der weltweiten Pandemie waren psychische Erkrankungen von Mitarbeitern aufgrund von Stress am Arbeitsplatz weit verbreitet. Wenn du mehr zu diesem Thema wissen willst, dann ließ dir einfach diesen Beitrag durch!
Allgemein kann Stress am Arbeitsplatz zu einer langfristigen Schädigung der Gesundheit führen. Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber sollten somit ein Interesse daran haben, Achtsamkeit am Arbeitsplatz zu fördern.
Doch wie sollten Arbeitgeber das Thema mentale Gesundheit am Arbeitsplatz überhaupt angehen? Könnte hier vielleicht das Human Resources Management ansetzen? Zuallererst stellt sich wohl aber die Frage, welche Bedingungen am Arbeitsplatz die mentale Gesundheit überhaupt beeinträchtigen.
Zu den Faktoren mit Einfluss auf die mentale Gesundheit der Mitarbeiter am Arbeitsplatz gehören:
Dies zeigt auf, dass es viele unterschiedliche Stellschrauben im Unternehmen gibt, welche alle über eine gesunde psychische Verfassung mitentscheiden. Zudem können die Bedürfnisse von Mitarbeitern total unterschiedlich ausfallen. Dies zeigt schon einmal auf, dass es einen ganzheitlichen Ansatz zur Sicherstellung der mentalen Gesundheit der Mitarbeiter bedarf.
Ein weiteres Problem stellt die Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen dar. Diese kann dazu führen, dass sich Menschen nicht trauen nach Hilfe zu fragen und somit auch keine Hilfe erhalten. Allgemein beruht die Stigmatisierung auf Missverständnissen, Fehldarstellungen und Fehlinformationen, denn eine angeschlagene mentale Gesundheit lässt sich eben nicht durch die „reine Willenskraft“ beseitigen, sondern muss genauso ernst genommen und behandelt werden, wie körperliche Erkrankungen (Michael Page, o.D.). Hier zeigt sich, dass Unternehmen der Stigmatisierung unbedingt entgegenwirken sollten, um ihre Mitarbeiter zu schützen.
Es lässt sich festhalten, dass es in Unternehmen viele Aspekte zu beachten gibt, um die mentale Gesundheit von Mitarbeitern sicherzustellen. Diese wichtige Aufgabe lässt sich wohl am besten von Personalverantwortlichen im Rahmen des Human Resources Management erledigen. Doch was kann HR dafür tun? Und wo liegen vielleicht auch Grenzen?
Der erste wichtige Schritt besteht darin, einer Stigmatisierung der Belegschaft durch Aufklärung entgegenzuwirken (Shaw, 2019), in welcher zwingend mehr nicht wertende Dialoge über psychische Erkrankungen eröffnet werden sollen (Michael Page, o.D.) . Die Aufklärung kann dabei in Form von Schulungen erfolgen.
Auch können Schulungen bzw. Workshops genutzt werden, um andere Themen anzusprechen, welche mit mentaler Gesundheit zusammenhängen. Hierzu zählen z.B. Selbstfürsorge, Achtsamkeit (Routt, 2021), Resilienz (Shaw, 2019), Stressmanagement, Organisationsskills oder Teamwork. Auch das Anbieten von Yoga und Meditation oder Sportkursen kann hilfreich sein, um die mentale Gesundheit zu stärken (Kaciakova, 2021).
Allgemein können Angestellte der HR-Abteilung auf Anzeichen von Stress und psychischer Erkrankungen aller Mitarbeiter achten (Ayling & Suff, 2021) und Mitarbeitern mit Problemen signalisieren, dass sie nach Hilfe fragen können (Michael Page, o.D.). Personaler sollten insgesamt Verständnis und Einfühlungsvermögen zeigen, versuchen für die Mitarbeiter Lösungen zu finden und insgesamt ein positives Umfeld zu schaffen (Michael Page, o.D.). Auch sollten spezifische Stressfaktoren bestimmter Personengruppen (Bezug: Hautfarbe, Sexualität, Geschlechtsidentität, Religion und Geschlecht) beachtet werden (Kaciakova, 2021). Das regelmäßige Einholen von Feedback und Verbesserungsvorschlägen kann helfen, das Angebot zur Sicherstellung mentaler Gesundheit weiterzuentwickeln und zeigt gleichzeitig, dass das Unternehmen auch bereit dazu ist (Routt, 2021).
Relevant ist auch das Einbeziehen der Führungskräfte durch die HR-Abteilung. An diese sollten klare Erwartungen formuliert werden und auch diese sollten an bestimmten Schulungen teilnehmen (Shaw, 2019). Zudem sollte ihnen der Zusammenhang zwischen psychischen Erkrankungen und wirtschaftlichen Auswirkungen, wie z.B. Arbeitsausfälle und Fluktuationen nähergebracht werden. Allein dies sollte für Arbeitgeber (neben ethischen Gründen) Motivation genug sein, um sich mit dem Thema der mentalen Gesundheit zu beschäftigen.
Auch die Arbeitsgestaltung kann so erfolgen, dass sie mentale Gesundheit unterstützt. Hierzu zählen unter anderem realistische Zeitvorgaben für Aufgaben (Ayling & Suff, 2021). Ein wichtiger Faktor bildet die Normalisierung von Flexibilität, also dem generellen Anbieten von individuellen Arbeitszeiten oder Home-Office Möglichkeiten (Michael Page, o.D.; Routt, 2021; Shaw, 2019).
Der vorherige Abschnitt zeigt deutlich, mit welchen Maßnahmen das Human Resources Management die Prävention von psychischen Problemen und Förderung der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz durchführen kann, müssen aber ihre Grenzen bei der Diagnostizierung sowie Behandlung bereits bestehender psychischer Störungen finden - an dieser Stelle können Unternehmen eine Schnittstelle zu externen Anbietern und Experten schaffen, um Mitarbeitern den Weg zu professioneller Hilfe zu erleichtern (Kaciakova, 2021).
Im Rahmen des Human Resources Management kann eine Menge unternommen werden, um die psychische Gesundheit von Mitarbeitern zu schützen und stärken. Relevanz hat hierbei ein ganzheitlicher Ansatz und das generelle ernst nehmen der sensiblen Thematik. Die Bedürfnisse von Angestellten kann in diesem Kontext unterschiedlich ausfallen, jedoch sollte für alle Anwesenden zuverlässige Angebote und Hilfe dabei sein. Personaler sollten sich ihrer Verantwortung bewusst sein, diese nutzen, aber auch die Grenzen ihres Handelns erkennen.
Wenn du dich mehr für das Thema von achtsamkeitsbasierten Elementen am Arbeitsplatz interessierst, dann haben wir hier einen interessanten Beitrag für dich! Wir sehen und dort!
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Quelch, J. A. & Knoop, C. I. 2018. Compassionate Management of Mental Health in the Modern Workplace. Cham: Springer Nature Switzerland.
Tope, N., 2021. Bewusstsein für psychische Gesundheit am Arbeitsplatz steigt. URL: https://www.humanresourcesmanager.de/news/corona-pandemie-bewusstsein-fuer-psychische-gesundheit-am-arbeitsplatz-steigt.html [10.11.2021]
Kaciakova, L., 2021. Auf die mentale Gesundheit kommt es an – was HR Manager tun können. URL: https://digitaleweltmagazin.de/2021/08/09/auf-die-mentale-gesundheit-kommt-es-an-was-hr-manager-tun-koennen/ [10.11.2021]
Michael Page. (o.D.). HR´s Role in Mental Health Awareness. URL: https://www.michaelpage.com/advice/management-advice/development-and-retention/hr%E2%80%99s-role-mental-health-awareness [10.11.2021]
Routt, D., 2021. Managing Mental Health In The Workforce: A New Role For HR Professonals. URL: https://www.forbes.com/sites/forbeshumanresourcescouncil/2021/06/16/managing-mental-health-in-the-workforce-a-new-role-for-hr-professionals/?sh=356548071f8a [10.11.2021]
Shaw, R., 2019. What’s HR’s responsibility for workplace mental health? URL: https://www.peoplemanagement.co.uk/experts/legal/what-is-hr-responsibility-workplace-mental-health#gref [10.11.2021]
Ayling, L. & Suff, R., 2021. Mental health in the workplace. URL: https://www.cipd.co.uk/knowledge/culture/well-being/mental-health-factsheet#gref [10.11.2021]