Stell Dir vor, Du sitzt an Deinem Schreibtisch, um für eine Prüfung zu lernen. Trotz bester Absichten schweifen die Gedanken immer wieder ab. Das Handy piept, alltägliche Sorgen drängen sich in den Vordergrund und Du bist zunehmend gestresst. Äußere Reize lenken Dich ab und erschweren Deine Konzentration. In diesem Artikel erfährst Du, wie Du mit Meditation und Achtsamkeit effektiver lernen, Deine Konzentration steigern und Dein Gedächtnis stärken kannst! Aber erstmal: Was steckt eigentlich dahinter?
Wie funktioniert Lernen?
Lernen ist ein komplexer Prozess, bei dem wir Wissen, Fähigkeiten und Verhaltensweisen erwerben oder verändern. Wir nehmen Informationen auf, verarbeiten sie kognitiv und verbinden neue Konzepte mit unserem vorhandenen Wissen. Unser Gehirn kann besser lernen, wenn wir Informationen gleichzeitig haptisch, visuell und akustisch aufnehmen und diese wiederholen. Für effektives Lernen benötigst Du Interesse, Aufmerksamkeit und Konzentration. Zudem sind kognitive Strategien und geeignete Lernmethoden wichtig. Nur so bleibt neu erlangtes Wissen im Gedächtnis. Wie können Meditation und Achtsamkeit Dich dabei unterstützen?

Konzentration steigern durch Meditation
Meditation ist eine effektive Methode, um die Konzentration während des Lernens zu steigern. Durch regelmäßige Meditationspraxis kannst Du lernen, Deine Aufmerksamkeit gezielt zu steuern und störende Gedanken auszublenden. Während der Meditation trainieren wir nämlich nicht nur unsere Achtsamkeit, sondern auch die Fähigkeit, uns auf eine bestimmte Aufgabe und den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren. Indem Du Dich von störenden Gedanken lösen kannst, schaffst Du Raum für Klarheit und Produktivität.
Eine Metaanalyse von 23 Einzelstudien bestätigt die Vorteile von Meditation: Es gibt einen positiven Zusammenhang zwischen Meditationserfahrung und verbesserten kognitiven Fähigkeiten sowie strukturellen Veränderungen im Gehirn, welche für den Lernprozess wichtig sind. Dabei spielt es eine wichtige Rolle, wie weit Du auf Deinem Achtsamkeitsweg fortgeschritten bist. Zudem konnte man feststellen, dass regelmäßige Meditationspraxis zu Verbesserungen in der selektiven und exekutiven Aufmerksamkeit führt: Beides entscheidende Faktoren für Deine Konzentrationsfähigkeit. Indem Du Deine Achtsamkeit verbesserst, kannst Du Deine Fähigkeit zur Fokussierung weiterentwickeln und Ablenkungen leichter ausblenden.

Positive Effekte von Achtsamkeit auf das Gedächtnis
Achtsamkeit und Meditation stärken die neuronalen Verbindungen in Deinem Gehirn, die für das Lernen wichtig sind. Dadurch wird insbesondere das Arbeitsgedächtnis positiv beeinflusst, selbst bei Anfängern! Das Arbeitsgedächtnis verwendest Du, um Informationen während kognitiver Aufgaben zu behalten, zu bearbeiten und in Beziehung zueinander zu setzen, beispielsweise beim Rechnen oder beim Verstehen von Texten.
Auch dazu gibt es fundierte Ergebnisse aus der Wissenschaft: Forscher:innen haben herausgefunden, dass Meditation und Achtsamkeitsübungen das Kurzzeit- und Arbeitsgedächtnis stärken, aber auch langfristige Erinnerungen fördern können. Durch die Verbesserung Deiner Achtsamkeit schaffst Du eine solide Grundlage für ein besseres Gedächtnis und kannst Informationen effektiver abrufen und lernen.

Achtsame Tipps im Alltag für effektives Lernen
Falls Du noch keine Erfahrung mit Meditation und Achtsamkeitsübungen hast, kann es zunächst schwierig sein, den Einstieg zu finden. Wo solltest Du anfangen? Hier sind einige einfache und kurze Übungen, die Du problemlos in Deinen Alltag integrieren kannst, um Deine Konzentration zu steigern:
Ruhiges Verweilen:
- Wähle eine bequeme Position, im Sitzen oder im Liegen.
- Richte Deine Aufmerksamkeit bewusst auf ein Objekt, zum Beispiel auf die Empfindungen in Deinem Körper, die mit Deinem Atem verbunden sind oder einen Gegenstand.
- Früher oder später wird Dein Geist abschweifen. Sobald Du merkst, dass Deine Gedanken wandern, erkenne wertfrei die Ablenkung. Dann höre auf, Dich weiter damit zu beschäftigen, und bringe Deine Aufmerksamkeit sanft wieder zurück auf das ursprüngliche Objekt.
Body Scan:
- Wähle auch hier eine für Dich bequeme Position, im Sitzen oder im Liegen.
- Richte deine Aufmerksamkeit auf deinen Körper und gehe diesen gedankliche von oben nach unten durch.
- Spüre bewusst in die verschiedenen Bereiche hinein: Nimm wahr, wie sich Dein Kopf, Dein Nacken, Deine Schultern anfühlen. Wandere langsam weiter zu den Armen, dem Brustkorb, dem Bauch. Spüre die Empfindungen in Deinen Beinen und Füßen.
Sollten Deine Gedanken abschweifen, nimm das einfach wahr und bringe Deine Aufmerksamkeit sanft wieder zurück auf den jeweiligen Bereich.
Geh-Meditation:
- Beginne, indem Du langsam und achtsam in Deinem Tempo losgehst.
- Richte Deine Aufmerksamkeit auf jeden Schritt: Spüre, wie Deine Füße den Boden berühren, und nimm das Gefühl in deinen Beinen wahr. Achte auf die Bewegungen Deines Körpers und auf die Umgebung um Dich herum, wie zum Beispiel die Geräusche oder Gerüche.
- Wenn Deine Gedanken abschweifen, erkenne das einfach an und bringe Deine Aufmerksamkeit sanft wieder auf das Gehen.
- Diese Übung ist eine gute Möglichkeit, um zusätzlich etwas Bewegung in Deine Meditationspraxis einzubringen.
Für alle Meditationsübungen gilt: Wie oft und wie lange Du sie praktizieren möchtest, ob nur für 5 oder sogar ganze 30 Minuten, ist ganz Dir überlassen. Höre auf Dein Gefühl und mach nur das, was sich für Dich richtig anfühlt. Sei nicht zu streng mit Dir, wenn Gedanken auftauchen. Das gehört ganz natürlich dazu und ist ein wichtiger Teil der Übung!

Fazit
Achtsamkeitsübungen und Meditation können Dir dabei helfen, Deine Konzentration zu steigern und Dein (Arbeits-)Gedächtnis zu stärken. Außerdem erhältst Du dadurch auch die anderen positiven Effekte und Vorteile von Meditation: Stressreduktion, Angstlinderung, Förderung positiver Gedanken sowie Emotionsregulation und noch vieles mehr. Denn alle diese Punkte hängen ebenfalls mit dem Lernprozess zusammen. Übungen wie das Ruhige Verweilen, der Body-Scan und Geh-Meditation können Dich dabei im Alltag unterstützen. So kannst Du leichter fokussieren, Informationen aufzunehmen, zu verarbeiten und Neues zu lernen. Für nachhaltige Ergebnisse ist es sinnvoll, regelmäßig und langfristig Achtsamkeitsübungen oder Meditation in den Alltag zu integrieren. Probiere es doch einfach mal aus und lege gleich los!
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