Meditationshaltung: Wie sitze ich während eine Meditation?

Veröffentlicht am
7 Juli 2019
Zuletzt aktualisiert
23 Oktober 2025
Meditation und Entscheidungen

Hast Du Probleme bei der richtigen Körperhaltung beim Meditieren? Dann haben wir hier den perfekten Artikel für Dich. Wir geben Dir passende Tipps, um Deine Meditationshaltung verbessern zu können. Viel Spaß beim Lesen!

Die meisten Menschen bevorzugen es, wenn sie bei der Meditation sitzen. Eine der ersten Schwierigkeiten, denen wir beim Meditieren begegnen, ist die Körperhaltung, die wir einnehmen sollen.

Oft beschäftigen wir uns während der Meditation so sehr damit, wie wir sitzen, dass wir gar nicht wirklich zum eigentlichen Meditieren kommen. Daher lohnt es sich, im Vorfeld Unklarheiten aus der Welt zu schaffen. So haben wir eine Ablenkung weniger.

Was die Meditationshaltung angeht, können viele Fragen auftauchen:

Ist es in Ordnung, auf einem Stuhl zu sitzen? Kann man im Liegen meditieren? Darf ich mich anlehnen? Was mache ich mit meinen Händen? Meditiere ich mit offenen oder geschlossenen Augen? Muss ich den Lotussitz können?

Es gibt viele Arten der Meditation: Geh-Meditation, Qi-Gong, Yoga etc. In diesem Artikel möchte ich mich auf die Sitzmeditation beschränken und genauer auf die entsprechende Meditationshaltung eingehen. Andere Blogposts haben sich schon mit Themen wie Achtsamkeit, der Wirkung von Meditation oder achtsamem Essen beschäftigt – wenn Du Dich also hierfür interessierst, lies gerne weiter!

Jetzt aber zurück zur Sitzmeditation.

Muss ich beim meditieren bewegungslos verharren?

Generell gilt: Selbst wenn Du Dich für eine Meditations

haltung entscheidest, musst Du nicht zwingend in dieser Position bleiben. Wenn das Bein einschläft, kann man das einmal aushalten, aber man sollte keine Schmerzen durchstehen. Die Körperhaltung soll die Meditation unterstützen und uns nicht zusätzlich ablenken. Solltest Du also einmal die Position ändern müssen, kannst Du das selbstverständlich tun. Versuche, Deine Position dann langsam und achtsam zu verändern, insbesondere wenn Du mit anderen Menschen gemeinsam meditierst, die Du nicht stören möchtest.

Was die eigentliche Meditationshaltung angeht, sollte sie gemütlich genug sein, dass Du geistig entspannt sein kannst, aber nicht so gemütlich, dass Du schläfrig wirst. Daher empfiehlt es sich, nicht liegend zu meditieren, sondern im Sitzen. Und im Sitzen ist es entsprechend besser, sich nicht anzulehnen.

Worauf sollte man bei der Meditation sitzen?

Auf dem Stuhl

Meditationshaltung-Philipp Pham (der Gründer von Mindfulife) meditiert auf einem Stuhl mit einer entspannten Körperhaltung.

Das bedeutet, dass Du, solltest Du auf einem Stuhl sitzend meditieren, zur vorderen Stuhlkante rutschst. Dadurch fällt es leichter, sich nicht anzulehnen. 
Außerdem kippt das Becken etwas nach vorne, was es erleichtert, die Wirbelsäule aufzurichten. Dasselbe gilt für das Sitzen auf dem Boden. Es empfiehlt sich hier, auf einem Meditationskissen, einem niedrigen Hocker, Block o.ä. zu sitzen und dadurch das Becken etwas zu kippen und die Wirbelsäule zu entlasten. 
Wenn Du Dich entscheidest, auf einem Stuhl zu sitzen, sollten beide Füße parallel und vollständig auf dem Boden stehen. Dadurch hast Du eine stabile Meditationshaltung und kannst entsprechend auch Deine Aufmerksamkeit einfacher halten.

Oder doch lieber auf dem Boden?

Philipp Pham meditiert auf dem Boden im Fersensitz mit geschloßenen Augen und in einer aufrechter Körperhaltung.
Philipp Pham meditiert auf dem Boden im kreuzbeinigen Sitz mit geschloßenen Augen und in einer aufrechter Körperhaltung.

Wenn Du auf dem Boden sitzt, gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten für deine Meditationshaltung: Entweder sitzt Du in einer Variation des Fersensitzes oder in einem kreuzbeinigen Sitz. Im Fersensitz liegen die Ober- auf den Unterschenkeln, die Knie zeigen nach vorne, die Füße zurück und die Schienbeine liegen auf dem Boden auf.

Im kreuzbeinigen Sitz gibt es verschiedene Variationen (z.B. Lotussitz, Schneidersitz). Hier gibt es kein Richtig oder Falsch. Hauptsache, Dein Sitz ist stabil und unterstützt die geistige Entspannung und Konzentration. Es kann sich anbieten, die Knie durch Kissen oder Decken zu unterstützen, um sie so zu schützen. 
In beiden Variationen (Fersensitz oder kreuzbeiniger Sitz) kannst Du Dein Becken durch Hilfsmittel erhöhen. Hier kannst Du die Höhe variieren und so nach und nach Deine persönlich optimale Sitzhöhe herausfinden.

Viele Meditationskissen haben die Möglichkeit, Material zu entnehmen, um so das Kissen an die eigenen Bedürfnisse und an die bevorzugte Meditationshaltung anzupassen.

Wohin mit den Händen?

Nachdem Dein Sitz stabil und möglichst gemütlich und Deine Wirbelsäule entlastet und aufgerichtet ist, stellt sich die Frage nach den Händen. In verschiedenen spirituellen Traditionen werden sogenannte Mudras (Handhaltungen) genutzt, um bestimmte Ziele in der Meditation zu verfolgen (z. B. Stärkung der Konzentration oder Erhöhung der Energie).

Eine der bekanntesten Handhaltungen, ist das Mudra, bei dem sich Daumen und Zeigefinger berühren und die anderen drei Finger ausgestreckt sind. Der Bereich der Mudras ist sehr umfangreich und bei Interesse, darfst Du hier gerne weiter einsteigen. Wir möchten uns in diesem Artikel aber auf das bloße Ablegen der Hände reduzieren.

Meditationshaltung-Hände-auf-den-Beinen

Auch hier kannst Du wieder ausprobieren, was sich für Dich gut anfühlt. Entweder legst Du Deine Hände im Schoß ab, oder auf die Knie – Deine Handflächen zeigen nach oben oder unten.

Der Kopf ist in Verlängerung der Wirbelsäule und leicht gesenkt. Der Mund ist leicht geöffnet, die Kiefermuskulatur locker. Wir versuchen, das Gesicht entspannt zu halten – Augenbrauen und Stirn sind ganz weich. 

Sollte ich bei der Meditation die Augen schließen?

Als letzten Punkt möchten wir auf die Augen eingehen. Auch hier gibt es zwei Möglichkeiten: Die Augen sind entweder geschlossen oder leicht geöffnet. Gerade Einsteiger*innen werden leicht abgelenkt und meditieren daher gerne mit geschlossenen Augen. Dadurch wird nicht nur die Ablenkung reduziert, die anderen Sinne werden auch „geschärft“. So fällt es beispielsweise leichter, den Atem wahrzunehmen, der oft als Meditationsobjekt genutzt wird.

Insbesondere mit etwas mehr Übung empfiehlt es sich, mit leicht geöffneten Augen zu meditieren. Dadurch ziehen wir keine Grenze zwischen Meditation und dem „echten Leben“. Es fällt auf Dauer leichter, die Vorteile der Meditation in den Alltag zu übertragen und auch während des Tages eine achtsame Haltung einzunehmen.
Wenn Du Dich dafür entscheidest, mit leicht geöffneten Augen zu meditieren, ist Dein Blick leicht gesenkt. Die Augen fokussieren nicht, sondern blicken in den leeren Raum. Hier ist es wichtig, dass der Blick entspannt ist. Es ist also auch kein Problem, wenn die Augen doch einmal den Boden vor uns fokussieren. Die Aufmerksamkeit sollte aber nicht beim Blick sein, sondern weiterhin beim Objekt der Meditation, oft dem Atem.

Warum kannst Du nichts falsch machen?

Wie bereits erwähnt, gibt es in der Körper und Mediationshaltung während der Meditation kein Richtig oder Falsch. Probiere aus, was für Dich am besten passt. Oft ist das auch tagesabhängig – was an einem Tag passt, ist an einem anderen Tag vielleicht nicht die richtige Position für Dich. Am wichtigsten ist, dass Deine Position Dich darin unterstützt, entspannt und konzentriert zu sein. Genau nach diesem Kriterium solltest Du bei der Meditation sitzen, damit Du Dich weniger mit der Meditationshaltung beschäftigen musst und einfacher präsent sein kannst.

Weiterlesen

Wenn Du immer noch Interesse am Thema Meditations- und Handhaltungen hast, dann haben wir hier den passenden Beitrag zum Thema Mudras für Dich. Wir wüschen Dir viel Spaß beim Lesen und hoffen, dass wir uns dort sehen!

Online meditieren mit dem Mindfulife Online-Meditationsstudio

Wenn Du das Meditieren selbst ausprobieren willst, heißen wir Dich in unserem Online-Meditationsstudio bei Eversports herzlich willkommen. Bequem von Zuhause aus kannst Du an einer unserer zahlreichen von Expert*innen geleiteten live Meditation-Sessions oder Audio-Meditationen teilnehmen.

Wir freuen uns auf Dich!

1 Kommentar

  • Hast Du schon eine Lieblingshaltung beim Meditieren? Lass uns daran teilhaben und erzähl uns gerne auch im Detail davon!

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