Wir verbinden das Leben mit vielen Gerüchen. Der menschliche Körper wird täglich mit mehreren hundert Gerüchen konfrontiert. Gerüche können wir als anziehend, aber auch als abstoßend empfinden. Eine Möglichkeit, Gerüche synthetisch herzustellen, ist die Extraktion von Gerüchen aus Pflanzen. Bei diesem Verfahren handelt es sich um die Gewinnung von ätherischen Ölen. Ätherische Öle beeinflussen unseren Körper und unseren Geist. Sie können auch bei einer Meditation verwendet werden, um bestimmte Ergebnisse zu erzielen. Wenn Du mehr zum Thema ätherische Öle und Achtsamkeit erfahren möchtest und lernen willst, wie Du diese gezielt in einer Meditation anwendest, dann bist Du hier genau richtig.

Was sind ätherische Öle?
Ätherische Öle entstehen durch die Extraktion der flüchtigen Pflanzenstoffe. Wie der Name schon verrät, handelt es sich dabei um Öle, welche aus der entsprechenden Pflanze gewonnen werden. Je nach Pflanze variiert der Aufwand der Gewinnung. Rosenöl erfordert etwa Tausende von Blütenblättern für wenige Milliliter Öl, während Zitrusöle oft aus Schalen gepresst werden.
Welche Sicherheitsaspekte gibt es?
Die Öle sind hochkonzentriert. Für die äußerliche Anwendung sollten sie stets verdünnt werden, um Hautirritationen zu vermeiden. Innerliche Anwendung sollte nur nach wissenschaftlicher Beratung erfolgen.
Wie wirken ätherische Öle auf unser Wohlbefinden?
Ätherische Öle sind hochkonzentrierte Pflanzenessenzen, die sowohl auf Körper als auch Psyche wirken (Karner, 2020; Gutmann, 2021). Studien zeigen, dass Duftstoffe über den Geruchssinn direkt das limbische System beeinflussen – jenen Bereich des Gehirns, der Emotionen, Motivation und Gedächtnis steuert (Herz, 2009). Das Einatmen bestimmter Düfte kann Stresshormone wie Cortisol senken und gleichzeitig das parasympathische Nervensystem aktivieren, was zu Entspannung und innerer Ruhe führt.
Wie beeinflusst Geruch unseren Körper, das Unterbewusstsein und die Psyche?
Der Geruchssinn gehört zu den fünf klassischen Sinnen des Menschen. Er übernimmt eine wichtige Funktion im menschlichen Körper. Der Geruchssinn kann uns vor Gefahr warnen, wenn wir beispielsweise beim Kochen einen verbrannten Geruch wahrnehmen. Geruch kann aber auch positiv verknüpft werden, etwa wenn wir ein Parfüm besonders attraktiv und anziehend empfinden.
Wie wir Gerüche wahrnehmen und ob wir diese als angenehm oder eher abstoßend empfinden, ist in erster Linie subjektiv. Ein Beispiel ist hierfür der Geruch von Tankstellen, Klebstoff oder auch Nagellackentferner. Natürlich gibt es aber Gerüche, die von der Mehrheit der Menschen als angenehm empfunden werden und manche Gerüche, die als weniger anziehend wahrgenommen werden. Das Einatmen von verschiedenen Gerüchen kann auch im Körper selbst verschiedene Emotionen, aber auch Erinnerungen wecken.
Welche Wirkung haben die verschiedenen ätherischen Öle?
Ätherische Öle wirken auf ganz verschiedene Arten und Weisen im menschlichen Körper. Zunächst einmal können sie eine innere, aber auch eine äußerliche Anwendung finden. Die innere Wirkung von ätherischen Ölen wird entfaltet, sobald sie eingeatmet werden. Der ganze Prozess dauert dabei nur wenige Sekunden. Die äußerliche Anwendung von ätherischen Ölen findet insbesondere bei einer kosmetischen Behandlung wie der Massage statt.
Die verschiedenen Sorten von ätherischen Ölen haben dabei auch verschiedene Auswirkungen auf den menschlichen Körper. Im Folgenden wollen wir Dir ein paar ausgewählte Sorten von ätherischen Ölen näher vorstellen und auf die verschiedenen Wirkungsweisen auf den Körper eingehen.
Welche ätherischen Öle wirken besonders auf Körper und Psyche?
Wissenschaftliche Studien bestätigen, dass Düfte wie Lavendel, Rosen oder Jasmin die physiologische Herzfrequenz senken und die parasympathische Aktivität fördern – also den Körper in einen Erholungszustand versetzen (Field et al., 2005; Lewith et al., 2005).
Lavendelöl: Lavendelöl wirkt besonders beruhigend auf den Körper, senkt Stresshormone und unterstützt den Schlaf. Der angenehme Duft lässt den Körper in einen entspannten Zustand gleiten. Zudem wirkt Lavendel entzündungshemmend auf den Körper.

Rosmarinöl: Rosmarin wird eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung nachgesagt. Die Pflanze fördert aber auch die Durchblutung des Körpers und kann die Gedächtnisleistung steigern. Da Rosmarin einen starken Eigengeruch hat, eignet sich dieses ätherische Öl insbesondere zum Inhalieren bei Erkältungen oder in Kombination mit einer Kompresse bei Muskelschmerzen.

Pfefferminzöl: Auch bei Pfefferminzöl handelt es sich um ein ätherisches Öl mit einem starken Eigengeruch. Das ätherische Öl findet insbesondere bei Erkrankungen des Körpers Anwendung. Es eignet sich hervorragend zum Inhalieren bei einer Erkältung, wird aber auch gerne bei Kopfschmerzen oder Migräne angewendet. Dazu wird das Pfefferminzöl verdünnt auf der Stirn und der Schläfe aufgetragen. Der Duft sorgt so für eine kühlende, aber auch erfrischende Wirkung und steigert Aufmerksamkeit und Wachheit.

Rosenöl: Dem aus Rosenblüten gewonnenen ätherischen Öl wird eine antiseptische Wirkung nachgesagt. Es eignet sich daher besonders für die Pflege der Haut. Auch das Narbenbild und die damit verbundene Wundheilung kann durch Rosenöl beschleunigt werden, da es die Hautheilung fördert. Aber auch der Duft von Rosenöl ist angenehm, frisch und blumig und sorgt für eine entspannte Raumatmosphäre und soll Angstzustände reduzieren könne.

Jasminöl: Das Jasminöl wirkt entspannend und stimmungsaufhellend. Gerade in stressigen Situationen kann Jasminöl so beruhigend und entspannend auf Körper und Geist wirken.

Zitronengrasöl: Das Zitronengrasöl kann die Konzentration und Aufmerksamkeit fördern. Es eignet sich also hervorragend als Begleiter beim Lernen für Klausuren und dem Arbeiten. Das ätherische Öl findet aber auch große Beliebtheit bei Outdoorfans. Zitronengrasöl verbreitet einen intensiven Geruch, weshalb er vor allem bei Insekten nicht sonderlich gut ankommt und gerne als eine natürliche Form der Insektenabwehr eingesetzt wird.

Wissenschaftliche Studien bestätigen, dass Düfte wie Lavendel, Rosen oder Jasmin die physiologische Herzfrequenz senken und die parasympathische Aktivität fördern – also den Körper in einen Erholungszustand versetzen (Field et al., 2005; Lewith et al., 2005).
Wie werden ätherische Öle angewendet und welche Methoden gibt es?
Ätherische Öle können auf verschiedene Arten und Weisen angewendet werden. Die wohl bekannteste Art der Anwendung ist die sogenannte Duftlampe. Dabei werden einige Tropfen des ausgewählten ätherischen Öls mit Wasser gemischt und in eine Duftlampe gegeben. Unter dem Behälter für die Flüssigkeit wird nun ein Teelicht angezündet. Das Wasser-Öl-Gemisch verdampft mit der Zeit und gibt einen wohlriechenden Geruch an die Umgebung ab.
Insbesondere bei einer Erkältung kommt das Inhalieren eines ätherischen Öls ins Spiel. Eine große Schale wird mit heißem Wasser befüllt und anschließend werden einige Tropfen des ausgewählten Öls in das Wasserbad gegeben. Das Einatmen des Wasserdampfes gemischt mit dem ätherischen Öl wirkt sich positiv auf den Körper und die Gesundheit aus. Atemwege können befreit werden und es kann ein Gefühl von Entspannung im Körper entstehen.
Eine Studie zeigte, dass regelmäßige Inhalation von Lavendelöl über vier Wochen bei Probanden zu deutlich reduzierter Stresswahrnehmung führte (Koulivand et al., 2013).
Ätherische Öle finden auch beim Saunieren ihre Anwendung. Der sogenannte Aufguss kann entweder nur mit Wasser oder mit einem Gemisch aus Wasser und ätherischem Öl erfolgen. Auch in diesem Fall wirken sich die im Öl enthaltenen Duftstoffe positiv auf Körper, Geist und Seele aus. Der Körper entspannt sich und gerade im Anfangsstadium einer Erkältung kann Saunieren in Kombination mit einem ätherischen Öl zu einer Verkürzung der Erkältung führen.
Es gibt aber auch noch einige weitere Anwendungsmöglichkeiten für ätherische Öle, sei es als Badezusatz, als Kompresse bei Verletzungen und Muskelverspannungen oder stark verdünnt als Massageöl, welches direkt auf der Haut angewendet wird. Insbesondere bei Rückenschmerzen werden ätherische Öle gerne angewendet.

Wie können ätherische Öle Deine Meditation beeinflussen?
Ob man mit einem ätherischen Öl meditieren möchte oder nicht, ist jedem selbst überlassen. Es bringt aber einige Vorteile mit sich:
Meditierst Du mit einem ätherischen Öl, kannst Du Dich leichter entspannen und auf die Meditation einlassen. Das liegt an dem ausgewählten Duft, der unseren Körper und Geist beruhigt und uns hilft, schneller in den meditativen Zustand zu gelangen. Gerade für Anfänger*innen der Meditationspraktik kann dies eine echte Hilfe sein. Für eine Meditation mit ätherischen Ölen eignen sich Düfte wie Jasmin, Rosenöl oder auch Kamille.
Die Anwendung der ätherischen Öle bei einer Meditation kann auf verschiedene Weise stattfinden. Die einfachste Möglichkeit ist das Verwenden einer Duftlampe, um dem gesamten Raum, in dem meditiert wird, einen angenehmen Geruch zu verpassen. Folglich eignet sich das Meditieren in Verbindung mit einer Duftlampe besonders gut, wenn mehrere Personen zusammen meditieren möchten.
Ansonsten besteht auch die Möglichkeit, das ätherische Öl direkt auf der Haut anzuwenden. Es können zum Beispiel die Hände oder die Handrücken mit dem ätherischen Öl eingerieben werden. Wichtig ist auch hier wieder, dass das ätherische Öl bei Körperkontakt nur verdünnt angewendet wird, um Hautirritationen zu vermeiden. Diese Methode der Verwendung von ätherischen Ölen ist besonders empfehlenswert, wenn Du alleine meditieren möchtest.
Forschungen belegen, dass die Kombination von Meditation mit Duftstoffen die Achtsamkeit und Konzentration erhöht (Söderlund et al., 2019). Der Duft dient als Fokuspunkt, ähnlich wie ein Atemfokus, wodurch Ablenkungen reduziert werden. Teilnehmer*innen von Studien gaben an, dass sie sich schneller auf meditative Praktiken einlassen konnten und ein stärkeres Gefühl der Ruhe verspürten, wenn der Raum mit Lavendel- oder Rosenöl beduftet war.

Welche Düfte sind besonders geeignet?
- Lavendel: fördert Entspannung
- Rosenöl: unterstützt emotionale Balance
- Jasmin: hebt die Stimmung, reduziert Stress
Für Gruppenmeditationen empfiehlt es sich, auf einen Duft zu fokussieren, um die Wirkung zu verstärken und Duftkonflikte zu vermeiden.
Wie verbessern ätherische Öle unsere alltägliche Achtsamkeit?
- Stressabbau: Lavendel und Jasmin senken Cortisolwerte.
- Konzentration: Pfefferminz- und Zitronengrasöl steigern Aufmerksamkeit.
- Emotionale Stabilität: Rosen- und Jasminöl fördern positive Emotionen.
- Schlafqualität: Lavendelöl verbessert die Schlafdauer und -qualität.
- Achtsames Bewusstsein: Der bewusste Einsatz von Düften schärft die Wahrnehmung des Hier und Jetzt.
Diese Effekte wurden in kontrollierten Studien sowohl physiologisch (Herzfrequenz, Cortisol) als auch psychologisch (Stresswahrnehmung, Stimmung) nachgewiesen (Field et al., 2005; Koulivand et al., 2013).
Fazit: Warum ätherische Öle in Alltag und Meditation sinnvoll sind
Ätherische Öle bieten eine wissenschaftlich belegte Möglichkeit, Körper, Geist und Seele zu harmonisieren. Sie fördern Stressabbau, Entspannung, Achtsamkeit und emotionale Balance. Ob in der Meditation, beim Arbeiten oder im Alltag – gezielt eingesetzt, steigern sie Wohlbefinden und Präsenz.
Nun weißt Du, was unter ätherischen Ölen verstanden wird und warum diese die Meditation sinnvoll ergänzen und begleiten können. Nicht jedes ätherische Öl eignet sich für eine Meditation. Dennoch ist die Geruchsempfindung einer jeden Person erst einmal unterschiedlich und sehr subjektiv. Es ist also sinnvoll, die verschiedenen Öle einfach mal auszuprobieren. Worauf wartest Du noch? Schnapp Dir das ätherische Öl Deiner Wahl und fang direkt an zu meditieren!
überarbeitet am 16.10.2025
von Katharina R. (Psychologiestudentin)
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1 Kommentar
Mindfulife
Besitzt Du ätherische Öle und hast Du möglicherweise sogar einen Lieblingsduft? Oder sind ätherische Öle eher nichts für Dich? Was ist Deine Meinung dazu?