Die Weihnachtszeit – sie verlockt mit festlichem Lichterglanz, warmem Beisammensein und Vorfreude auf das Jahr-Ende. Doch nicht selten bringt sie auch stressige Einkaufsmarathons, endlose To-do-Listen und mentale Unruhe mit sich. Eine aktuelle Umfrage zeigt: Rund 40 % der Deutschen fühlen sich in der Vorweihnachtszeit gestresster als zu anderen Zeitpunkten im Jahr (RND, 2023)
Wenn Du Dir dieses Jahr wünschst, das Fest bewusster, ruhiger und achtsamer zu gestalten – dann bist Du hier genau richtig. „Achtsame Weihnachten“ heißt: jeden Moment bewusst wahrnehmen statt nur durch die Adventszeit zu hetzen. In diesem Artikel findest Du 10 Tipps, wie Du Weihnachten achtsam und stressfrei feiern kannst – mit Blick auf Wissenschaft, Wohlbefinden und echten Genuss.
Nimm Dir einen Moment, atme tief ein und frage Dich: „Wie möchte ich dieses Jahr Weihnachten erleben?“ – Schreibe Dir Deine Antwort auf, damit Sie nicht im Trubel untergeht.
1. Meditation bei Kerzenlicht
Meditation und Achtsamkeit gehören zusammen wie Winter und Kerzenschein. Regelmäßige Achtsamkeitsmeditation zeigt in Studien positive Effekte auf Stress, Wohlbefinden und mentale Gesundheit (Lefrank & Gräf, 2021).
Kern der Achtsamkeit ist das wertungsfreie Wahrnehmen des Moments. Das kann auf viele Arten erreicht werden, zum Beispiel durch Wahrnehmung des Körpers beim Body Scan, durch den Fokus auf die Atmung oder das bewusste Erleben der fünf Sinne. Eine weitere schöne Variante ist das Fokussieren des Blickes auf ein Kerzenlicht. Die Adventszeit ist die Kerzenhochsaison – also warum nicht ein Achtsamkeitstool daraus kreieren und dem Ziel “achtsame Weihnachten” näher kommen?
Zünde Dir eine Kerze an, setze Dich aufrecht hin und finde die für Dich angenehmste Distanz zur Kerze, mit der Du mit entspannten Augen den Bewegungen der kleinen Flamme zusehen kannst. Richte bewusst Deine Aufmerksamkeit auf die Flamme. Wenn Deine Gedanken abschweifen, nimm es wertungsfrei wahr und bringe Deine Aufmerksamkeit wieder zurück zu der Kerze.

2. Oh, Du achtsames Heißgetränk
Die Adventszeit ist die Zeit der heißen Getränke. Sei es Tee, Kaffee oder heiße Schokolade – jedes dieser Getränke gibt Dir die Möglichkeit zu einer kleinen achtsamen Pause.
Mache Deine Trinkpause zu einer gemütlichen Wohltat für Deine Seele, indem Du schon bei der Zubereitung Deines Getränkes achtsam bist. Richte Deine Aufmerksamkeit bewusst auf jeden einzelnen Schritt der Vorbereitung. Das Brodeln des Wassers im Wasserkocher, der Geruch des Teebeutels, das Rascheln des Verpackungspapiers. Oder der Geruch des gemahlenen Kaffees, die Beschaffenheit Deiner Tasse und die Wärme, die sie durch das Eingießen der heißen Flüssigkeit annimmt. Der Duft der Schokolade in Deiner Wohnung – und schließlich das achtsame Trinken der heißen Köstlichkeit. Schmecke jeden Schluck bewusst und entspanne Deinen Körper in dieser wohlverdienten Pause.
Gönne Dir fünf Minuten nur mit Deinem Getränk – ohne Handy, ohne Aufgabenliste.
Studien zur Achtsamkeit zeigen: Wer den Alltag bewusst wahrnimmt, reduziert Stress und steigert das Wohlbefinden (Lefrank & Gräf, 2021).

3. Winter Wonderland
Ein kleiner Winterspaziergang – raus aus der trockenen Heizungsluft und rein in die frische, kalte Winterluft. Es muss keine weiße Winterlandschaft sein – allein das Wahrnehmen der Kälte an Deinem Gesicht oder der Temperaturunterschied zwischen dem Inneren Deines Mantels und der kalten Luft, die Dich umgibt, sind eine echte Wohltat. Ein achtsamer Schritt nach dem anderen, tiefes Einatmen und das Kondensieren Deines Atems beim Ausatmen. Das alles wertungsfrei wahrzunehmen ohne sich dabei über die Kälte zu beschweren macht Deinen Winterspaziergang zu einer gesunden Tätigkeit für achtsame Weihnachten.
Mach einen 15-Minuten-Spaziergang – ohne Musik, nur mit Dir und der Umwelt. Konzentriere Dich auf jeden Schritt, das Ein- und Ausatmen, die sichtbare Atemwolke.

4. Es blubbert im Topf
Winter ist Suppen- und Eintopfzeit. Verwandle die Zubereitung in ein Ritual: Wahrnehmung von Schneid- und Kochgeräuschen, Duftentwicklung, Texturen. Lade Freunde oder Familie ein und genieße bewusst den ersten Löffel – spüre Geschmack, Wärme, Gemeinschaft.

5. In der Weihnachtsbäckerei
Was wäre die Adventszeit ohne die leckeren Weihnachtskekse? Auch Kekse kannst Du achtsam backen! Das Prinzip hast Du sicherlich schon verstanden – auch hier kannst Du jeden Schritt achtsam ausführen. Achte zum Beispiel besonders darauf, wie das Mehl stäubt, der Zucker in die Schüssel rieselt, wie der Teig sich beim Kneten an Deinen Fingern anfühlt und wie geschmeidig die Ausstechform durch den Teig sticht. Wie schön kann Backen sein, wenn Du mit allen Sinnen dabei bist! Und dann dieser unglaubliche Duft, der Deine Wohnung erfüllt, wenn die Kekse im Ofen sind und knusprig werden. Und schließlich das Wichtigste: Das Hineinbeißen in die süße Köstlichkeit. So schmeckt eine achtsame Adventszeit!
Lass Dich nicht ablenken von Handy oder TV. Die bewusste Wahrnehmung stärkt die Verbundenheit mit dem Moment.

6. Gemütliches Einmummeln: Ein Highlight für Deine achtsame Weihnachtszeit!
Es ist kalt draußen – und kuschelig warm in Deiner Wohnung. Zünde Dir eine Kerze an, packe Dich warm ein, nimm Dir ein schönes Buch zur Hand und lies ein bisschen. Nimm wahr, wie sich der Einband des Buches in Deinen Händen anfühlt, wie das Gewicht in Deinen Händen ruht, wie die Seiten rascheln, wenn Du sie umdrehst, und wie das Buch Dich in seinen Bann zieht, Dein Atem ruhig wird und wie sich Entspannung einstellt. Selbstfürsorge ist gerade in der Weihnachtszeit entscheidend.

7. Der achtsame weihnachtliche Einkaufsbummel
Der Weihnachtseinkauf muss nicht zur Hetzjagd werden. Plane bewusst, überlege im Voraus, was Du schenken möchtest – statt spontan im Stress zu agieren. Im Laden: Nimm Gerüche wahr, hör Weihnachtsmusik mit Aufmerksamkeit, schlendere bewusst durch die Gänge.
Die Studie zur Vorweihnachtszeit zeigt: Stress entsteht oft durch offene Aufgaben und Zeitdruck (Kubacka & Röcke, 2024)
So geht’s: Erstelle eine Liste der Personen, denen Du etwas schenken möchtest – überlege bewusst, was ihnen Freude macht, bevor Du losgehst.
Noch ein kleiner, aber wertvoller Tipp: Achtsames Zuhören! Höre Deinen Liebsten genau zu, wenn sie Dir aus ihrem Leben und von ihren Wünschen erzählen – mit großer Wahrscheinlichkeit fallen Dir dabei immer wieder mögliche Geschenkideen ein, mit welchen Du ihnen eine Freude machen könntest. Diese kannst Du im Laufe des Jahres in einem Notizbuch festhalten und vielleicht sogar schon besorgen, bevor der alljährliche Weihnachtstrubel beginnt.

8. Weihnachtsstimmung all around
White Christmas, Winter Wonderland, Frosty the Snowman – lass doch einmal Deine Lieblingsweihnachtsmusik erklingen und höre genau zu: Achte auf den Text, die Stimme, die Instrumente, die Klänge – verbreite achtsame Weihnachtsstimmung! Auch das einfache Genießen und Mitsingen des alljährlichen Last Christmas-Hits kann eine Achtsamkeitspraxis sein, wenn Du Dich einzig und allein darauf konzentrierst und Dir die Zeit dafür nimmst.
Musik beeinflusst unsere Stimmung – besonders in der Adventszeit. Höre Deine Lieblingsweihnachtslieder mit Fokus auf Text, Instrumente, Stimme. Lass Dich fallen in Stimmung – nicht nur nebenbei, sondern bewusst. Das bewusste Erleben von Alltagsmomenten ist zentrale Achtsamkeitspraxis.

9. Weihnachtsdeko für achtsame Weihnachten
Was wäre Weihnachten ohne die Dekoration? Dekorieren kann ein kleines Fest für sich sein: Plane Zeit ein, schnapp jemanden zum Mitmachen, wähle echten Tannengrün-Geruch, stelle Kerzen auf, genieße das Ambiente. Achtsamkeit heißt: Jeden Schritt genießen, nicht nur abarbeiten.
Verabrede mit einem Mitbewohner oder Freund eine Dekorier-Session – ohne Stress und Unterbrechung.

10. Dankbarkeit für die achtsame Adventszeit
Setze Dich und nimm Dir Zeit für eine kleine Reflexion. Überlege Dir, wofür Du dieses Jahr um diese Zeit dankbar bist. Das kann alles Mögliche sein – angefangen bei Deiner beheizten Wohnung, über Deine Familie, bis hin zu Deinem warmen, gemütlichen Bett und Deinem Kaffee am Morgen. Du kannst alles nennen, was Dir in den Sinn kommt – wichtig ist nur, dass Du Dir dieser Dinge bewusst wirst und die Dankbarkeit bewusst verspürst.
Setz Dich hin, nimm Dir bewusst fünf Minuten, und notiere oder denke: Wofür bin ich dieses Jahr dankbar? Was hat mir Freude gemacht? Gleichzeitig: Was fühlt sich beim Gedanken an Weihnachten in mir? Stress? Freude? Verspannung? Entspannung? Lass es da sein und nimm es bewusst wahr.

Nimm Dir anschließend noch Folgendes vor: Weihnachten dieses Jahr in vollen Zügen zu genießen!
Das waren unsere 10 Tipps für Achtsame Weihnachten. Wir hoffen, unsere Tipps helfen Dir dabei, die Adventszeit achtsamer zu verbringen und Dich auf die kleinen, aber kostbaren Momente der Weihnachtszeit zu besinnen!
Fazit der 10 Schritte
Weihnachten muss nicht zur Stressfalle werden. Im Gegenteil: Mit bewusster Achtsamkeit können achtsame Weihnachten zu einer kraftvollen, ruhigen und erfüllenden Zeit werden. Wenn Du Dich auf den Moment einlässt, loslässt von Perfektionsdruck und bewusst wahrnimmst – wirst Du das Fest anders erleben.
Starte jetzt mit Tipp 1, wähle für Dich bewusst einen weiteren Tipp aus dieser Liste – und integriere ihn in Deine Advents- und Weihnachtszeit. Handeln statt nur lesen! Denn die schönsten Geschenke an Dich selbst sind Ruhe, Bewusstheit und echte Verbindung.

Wir wünschen Dir eine achtsame, entspannte und freudvolle Weihnachtszeit!
überarbeitet am 29.10.2025
von Katharina R. (Psychologiestudentin)
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Weiterlesen
Wenn Du zusätzlich zum Thema “achtsame Weihnachten” noch ein paar Tipps gegen Weihnachtsstress brauchen kannst, dann haben wir hier den passenden Beitrag für Dich. Wir wüschen Dir viel Spaß beim Lesen!
Hören statt lesen
Wenn Du Dich auch für das Thema Achtsamkeit und Stressessen interessierst, dann schau doch mal bei unserer Podcast Folge mit Alyssa Torske vorbei!
Online meditieren mit dem Mindfulife Online-Meditationsstudio
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Wir freuen uns auf Dich!

1 Kommentar
Mindfulife
Wie verliefen Deine bisherigen Weihnachtsfeiertage? Könntest Du sagen, dass Du schon einmal achtsame Weihnachten erlebt hast?